Fränkische Landeszeitung, 2010
Betz zeigt sich als ein begnadeter Bachspieler. Was ihm an diesem Abend gelingt, ist, die dem Bachschen Geist inhärente Emotionalität zuzugewinnen. Er spielt keine Präludien, meißelt nicht die kompositorischen Konstruktivismen der Fugenstimmen und ihres Gewebes, sondern gibt jedem von ihnen sein eigenes feingestimmtes subjektives Profil. Ein musikgewordenes Empfindungs- und Erlebnisuniversum. Die Fuge nicht als kompositorische Übung sondern als lebendiger Ausdruck. Das führt in ein anderes Hören, hebt die Ehrfurcht vor der Kunst in eine Leichtigkeit musikalischen Seins. Undenkbar, sein motivisches und thematisches Sprechen, das Heben und Senken musikalischen Atmens auf dem Cembalo umzusetzen. Der moderne Flügel macht's möglich, und Betz ist ein Meister sensibler Anschlagsnuancen, agogischer Nachgiebig-keiten und dynamischer Innenführung. Vielleicht konnte es bei Bach selbst nicht so klingen (siehe Cembalo), aber wer die Betzschen Vorträge hört, kann sich der Überzeugung nicht entziehen, so muß es der alte Meister selbst gehört und empfunden haben.Fränkische Landeszeitung, 2005
Er kann […] inniges Melos entfalten (was bei op. 109 wichtig ist) oder grimmig-lyrische Kontraste ausformulieren (im Allegro molto von op. 110) oder Ernst-Feierliches anklingen lassen (bei der Vorstellung der Arietta in op. 111). Sehr eindrucksvoll gerät die Fuge von op. 110. Wie Betz deren himmelsstürmende Aspekte herausstellt, die Kontrapunktik intensiviert, die klagenden Adagio-Einblendungen verhalten expressiv nimmt und dann den neunmaligen G-Dur-Akkord gleichsam zum erzenen Glockenklang anschwellen lässt, um licht die Fugenumkehrung anzufügen – das entwickelt […] eine unerhörte Direktheit und wird vielleicht zur aufregendsten Stelle des ganzen Konzertes. Es ist, als ob Thomas Betz die Beschränkungen des Instrumentes hinter sich lässt, und hörbar wird, wie Vergangenheit und Zukunft der Musik-geschichte für einen ewigen Augenblick zusammenschießen.Saarbrücker Zeitung, 2004
Betz schlich als Tiger auf Samtpfoten über die Tasten, das dramatische Pathos wie in einem Parfümzerstäuber eingefangen und sensibel dosiert: als Untermalung zart geträufelt, in den Solopassagen freizügig versprüht. Kein Akkord zu früh, war er ganz der Gentleman des Klaviers, der den Zauber in den Zwischen- und Nach-spielen nicht nur bannen, sondern bis an die Grenzen des Hörbaren auszureizen verstand.Badische Neueste Nachrichten, 2003
Mit geradezu traum-wandlerischer Sicherheit, einem versiert weichen Anschlag und spritzig phantasievollen Läufen begleitete Thomas Betz den ausdrucksstarken, variablen Gesang.Saarbrücker Zeitung, 2003
Sensibel lässt der Saarbrücker Pianist [Thomas Duis] die Klänge in den Farbenfluss der oft romantisch anmutenden Musik hinein perlen. Ebenso ausgezeichnet und virtuos spielte der Pianist Thomas Betz im „Prométhée – Le poème du feu“. Schroffe Dis-sonanzen interpretiert er gleichermaßen souverän wie geheimnisvolle Arpeggien.Saarbrücker Zeitung, 2000
Das Glück des Zuhörers wird durch ihren Klavierpartner Thomas Betz vollkommen. Er stellt sich mal als zuverlässiger Begleiter ganz in den Dienst seiner Partnerin. Übernimmt dann souverän den Part des gleich-berechtigten Solisten, den ihm Schostakowitsch oder Manuel de Falla abver-langen und er brilliert virtuos solistisch mit Scarlatti und Albéniz. Mal stampft er den Rhythmus wie ein Flamencotänzer in die Tasten, mal scheint er sie zu streicheln. Thomas Betz hat eine sehr kultivierte Anschlagstechnik.Westdeutsche Zeitung, 1999
Den Anfang machte Betz mit einer phantastischen Interpretation von Mendelssohn-Bartholdys „Variations serieuses op.54“ und Beethovens „Sonate Nr. 32 c-Moll op. 111“. […] Betz spielte sehr leidenschaftlich, dabei aber auch außerordentlich locker. […] Selten hörte man Beethovens Werk spannender interpretiert als hier.